Smarthome Visualisierung mit HomeAssistant

Ich habe in meinem Haus KNX verlegen lassen, um das ein oder andere zu automatisieren. Begonnen habe ich mit Hager Easy, was sich aber aus verschiedenen Gründen für mich bald als ungeeignet herausgestellt hat. Nachdem ich mir eine ETS Lizenz besorgt und die KNX Adressen aus der Easy Umgebung extrahiert hatte, habe ich verschieden Visualisierungsplattformen. Artikel, die die Angebote vergleichen gibt es zahlreiche, z.B. hier.

Wesentliche Kriterien waren für mich:

  • Konfiguration mit wenig/keiner Programmierung (obwohl oder gerade weil ich aus der Informatik komme: ich mag es, wenn komplexe Technik einfach beherrschbar ist)
  • Moderne Oberfläche
  • Breite Abdeckung von Komponenten (KNX, Z Wave, HUE, Unifi, Doorbird, Logitech Harmony, Sonos, etc.)
  • Zukunftssicherheit (=Verbreitung, Community, Release-Zyklen)

Ich habe zunächst mit ioBroker experimentiert, das war mir aber zu viel Arbeit bei der Konfiguration. Gleiches galt z.B. für FHEM, das mir viel zu komplex war. Ich bin aber durch ioBroker auf die HomeAssistant Oberfläche aufmerksam geworden und habe dies parallel zu OpenHAB getestet. Letzten Endes habe ich mit für HomeAssistant entschieden, da ich hier schnell vorangekommen bin, meine KNX Umgebung unter einer Oberfläche mit allen anderen Komponenten integriert werden konnte und Automatisierung sehr elegant in einem Mix aus visueller Programmierung und einfachem Coding (YAML basiert) erfolgt. Die Community ist zudem sehr groß und es bleiben eigentlich keine Fragen offen.

Installiert habe ich HomeAssistant auf einem Raspberry Pi, man muss dazu nur diesen wenigen Schritten folgen. HomeAssisant bietet auch eine Cloud-Integration an, mit der remote auf die Steuerung zugegriffen werden kann. Darüber ist z.B. auch eine Sprachsteuerung per Alexa & Co ein Kinderspiel. Für Geofencing basierte Logiken setze ich die App Geofency ein, die sehr präzise und zuverlässig funktioniert. Als Display verwende ich ausgediente iPads mit Wandhalterung oder die Handys der Familie.

Unterm Strich bin ich sehr zufrieden mit dem Umstieg und der Entscheidung für HomeAssistant. Das System läuft seit langer Zeit ohne große Probleme und seitdem die Release-Zyklen reduziert worden sind, sind auch die Updates kein großes Thema mehr. Wichtig ist es, immer mal ein Backup zu machen, dass man auf einer Spare-Plattform jederzeit aktivieren kann. Die Möglichkeiten habe ich noch längst nicht alle ausgeschöpft, aber das ist ja irgendwie auch Sinn der Sache, dass man noch viel Luft nach oben hat.

My (new) Life as an Advisor

After selling my company, I had a certain non-competition period that ended this summer. I have used that time to recreate, to have fun, doing some “home”work, but also planning the future. Something I always wanted to do was to share what I have learned as founder and entrepreneur. I believe it’s very beneficial for young(er) leaders to hear what worked and more importantly what failed and consider that for the own decision making. Right now I’m an advisor for 3 companies and it’s a very rewarding mission for me.

The greatest reward is that discussions and brainstorming is without any politics or hidden agendas. The advisor is there to:

  • Point to new technology trends that could be added to products
  • Provide feedback on roadmaps, development processes, and customer requirements
  • Utilize the own network of people to support the company in their growth plans
  • Give insights on markets and new opportunities
  • Sharpen the go-to-market messages and plans
  • Help to improve pricing schemes
  • … and whatever comes up to support the company.

The discussions I have experienced so far are a great team experience and I’m grateful having made this step. A closing thought on the target group – who should have a board of advisors? I’d say: the egoless and empathic leaders only. Well, usually there’s no leader without a certain ego. Otherwise they wouldn’t probably be leaders. I believe, however, that leaders are only good leaders if they are empathic to their team, their customers, and their peers. <sarcasm>All others know everything better and don’t need any help.</sarcasm>

People who think that Business is the “Art of War” are wrong. It’s not.

I’m back in business since a few weeks and have taken a few advisory roles. Part of my new work life is still to talk a lot with company leaders and customers about how to do business the right way. And this is not only thinking about growth and selling a company, but building something that you like to do, where you are passionate about, and that also serves something bigger (see also my article about vision and mission). Today I like to write down a few thoughts on business ethics.

The title of this article is taken from my interview with Gary McGraw and I like to repeat this as a recommendation for leaders (and those you want to be a leader:

Business is “I want to get this done” and “you want to get that done” and together we can walk for a while because we have the same direction.

Taken from: Number #9: Episode 001: Interview with Gary McGraw, PhD, about the state of security and successfully growing a business

I have always tried to be gentle to my team mates, to customers, and to competitors. Sometimes you lose, sometimes you win and you usually meet more than only once in life. One of my colleagues and friends often quotes Michelle Obama in this context. Let me add some quotes here too (taken from this CNBC article):

“Going low is easy, which is why people go to it,” Obama said. “It’s easy to go low. It’s easy to lead by fear. It’s easy to be divisive. It’s easy to make people feel afraid. That’s the easy thing and it’s also the short-term thing.”

“When I want to go low, it’s all about my own ego. It’s not about solving anything…. It’s about seeking revenge on the thing that happened to you.”

Michelle Obama at CNBC

I completely agree on that and that’s why I don’t see business as the “Art of War”. Just as in your private life, being respectful is much more fulfilling than fighting others.

And “going high” doesn’t mean you won’t feel the hurt or have emotions when faced with a challenge, she told The New York Times in 2018. “It means that your response has to reflect the solution. It shouldn’t come from a place of anger or vengefulness. Barack and I had to figure that out. Anger may feel good in the moment, but it’s not going to move the ball forward.”

Michelle Obama in the New York Times

My advice: leave your anger behind and work on solving issues in your way. In the long term, this is a) more successful and b) much more rewarding for your ego and everyone else involved.

Tod den (Corona)Viren: gute und gesunde Luft für alle

Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie anfällig die Menschheit für Viren ist. Es gab sicher vorher “schlimmere” Erreger, aber schon lange nicht mehr in solch einem Ausmaß. Und ich bin mir sicher, dass sowohl Corona also auch zukünftige Erreger zu unserem Leben gehören werden. Und ich bin auch der Meinung, dass die Einschnitte in unser aller Leben und weite Teile von Wirtschaft, aber auch Kultur und Gastronomie nicht die einzige Anwort bleiben dürfen. Darum fand ich es äußerst spannend, eine weitere Investition in die SecureAir GmbH zu tätigen.

Die Politik setzt im wesentlichen auf Impfung und AHA Regeln: Abstand, Hygiene, Alltag mit Maske. Dabei sind heute FFP2 Masken der geforderte Standard. Ich finde, dass das zum Einkaufen noch ok ist, aber mir fällt es schon sehr schwer, eine längere Zeit durch die Maske zu atmen. In Situationen, wo Masken länger getragen werden müssen, kann das zu Problemen führen. Hinzu kommt, dass die Umweltbelastung durch die Masken, die ja Wegwerfartikel sind, erheblich sind. Zur Impfung denke ich, dass keiner sagen kann, wie a) der Schutz gegen Virusvarianten ist, b) die Langzeitwirkungen sind und c) was bei zukünftig neuen Krankheitsträgern passiert.

Die Lösung der SecureAir adressiert das alles: durch die Kombination verschiedener Technologien werden die Krankheitsträger nicht gefiltert, sondern zerstört. Die Atemluft wird 100% gereinigt, bevor man sie einatmet. Ein netter Doppeleffekt ist, dass die ausgeatmete Luft ebenfalls gereinigt und somit die Umgebung auch sauber gehalten wird.

Da die Lösung, derzeit noch etwas sperrig “Securer” genannt, wie eine Art Headset gestaltet ist, wird es zukünftig noch weitere Anwendungen geben (wie etwa Audio- und Sprachinterface, Integration zu Kopfhörern, etc.). Man denkt vielleicht spontan, dass sich das nicht jeder aufsetzen wird, aber es gibt schon heute viele naheliegende Szenarien, in denen der Securer viel Sinn macht und sowohl Sicherheit als auch Komfort bietet. Beispiele sind:

  • Flugreisen und Bahnreisen
  • Arbeiten auf engem Raum, z.B. in der Produktion oder auf Baustellen
  • Krankenhäuser und Arztpraxen
  • Besuch von Konzerten
  • Sportveranstaltungen (sofern es nicht weiterhin so fahrlässig wie bei der aktuellem EM gehandhabt wird)

Sie fragen sich vielleicht, warum ich das so sagen kann? Zum Thema Sicherheit arbeiten wir mit Laboren zusammen, werden aber auch noch für ein globales Testat sorgen. Zum Thema Komfort – nun: ich hatte heute erstmals einen Prototypen auf dem Kopf – man merkt das Gerät überhaupt nicht.

Prototyp Securer
Prototyp Securer. Geht sogar mit (Sonnen)Brille.

Die nächsten Schritte sind nun a) per Crowdfunding größere Stückzahlen bereitzustellen und dann b) Partner für die Großserienproduktion zu finden. Für mich ist und bleibt das ein sehr spannendes Thema – es dreht sich hier nicht nur um ein Investment, sondern um einen Lebensbereich, der uns alle betrifft.

Nicht nur grün reden, sondern machen: Strom aus Wasserkraft.

Eigentlich findet jeder es wichtig, ökologisch zu handeln. Denn wir haben nur die eine Natur und der Mensch setzt ihr ordentlich zu. Während oft nur sehr viel geredet und über Verbote aller Art nachgedacht wird, habe ich hier ein Projekt gefunden, in dem angepackt wird: es geht um Strom, der aus Wasserkraft gewonnen wird.

Wasserkraft hat viele Vorteile. Es entstehen keine Abgase. Wasser ist nahezu unbegrenzt verfügbar. Und die Flüsse fließen stetig (anders als Sonne und Wind). Die Nachteile bisher waren, dass Wasserkraftwerke einen großen Eingriff in die Umwelt erforderlich machten – denken Sie an einen Stausee oder ein Kraftwerk quer über einen Fluss mit Schleusen, etc.

Der Ansatz der Metropolstrom NW ist es, auf nicht-invasive Technologien zu setzen, die sich umweltverträglich in Flüsse einbringen zu lassen. Und dies dann durchaus flächendeckend in der Republik. Hier werden sgt. Flussturbinen oder River Rider (von der Firma Enertainer Energy) eingesetzt, die sich leicht positionieren oder komplett versenken lassen. Zitat: “Der Wasserstrom ist grundlastfähig. Man könnte dadurch in Deutschland ca. 2 Millionen Haushalte über Wasserkraft mit Strom versorgen. Hinzu kommen rund 9.900 Kläranlagen mit zusätzlichem Potential.”

Ich finde das ein tolles Projekt, da es helfen wird, eine Energiewende herbeizuführen mit Technologien, die effektiv sind. Und das nicht morgen, sondern genau in diesem Moment. Aus diesem Grund habe ich mich als stiller Teilhaber an dem Projekt engagiert. Das schöne dabei ist, dass man auch eine ordentliche Rendite (>6%) erzielen kann, wie auf der Webseite des Unternehmens anschaulich dargestellt wird.

Blackout. Zurück in die Natur.

Gestern hatte ich eins der vielen Online-Meetings. Eine meiner Netzwerkomponenten hat ein Update eingespielt und auf einmal ging nichts mehr. Ich hab mich erstmal sehr geärgert, aber es war ein Zufall: offenbar ist in ganz Südhessen das Internet für mehrere Stunden ausgefallen. Es dauert dann auch ein bisschen, bis man das rausgefunden hat – bis in den Sozialen Medien, im Messenger, etc. immer mehr Nachrichten eintrudeln, dass nichts mehr geht: irgendwie ein Blackout und offenbar was größeres.

Aber so ist es ja nicht, dass nichts mehr geht. Ja, man kann keine Mails mehr bearbeiten und die Video-Calls gehen auch nicht mehr richtig. Aber anstatt sich zu ärgern, habe ich mir mein Rad (ein Stevens Sonora 2.0 mit Shimano Di2 – darüber schreibe ich auch mal) geschnappt und bin auf den Berg gefahren. Das Wetter war wechselhaft, aber auch das war nicht schlimm. Gibt ja Regenjacken.

Es war ein tolles Erlebnis, spontan ein paar Stunden draußen zu sein und die Natur zu erleben. Die Welt ist nicht untergegangen, weil ich in ein paar Meetings nicht dabei war. Und die aufgelaufene Arbeit habe ich dann einfach Abends nachgeholt. Ich weiß, dass das nicht in jedem Fall geht, aber wenn – nutzt die Gelegenheit zum “Digital Detox” und geht raus wann immer möglich. Es ist toll da draußen.

519 Höhenmeter – kein Mensch unterwegs. Herrlich.

Working on (not in) your Company

I wrote about a focus on growth of companies. My thoughts are around small and medium sized businesses, because that’s my personal background. Some of the ideas might work there, too, but I don’t know. Also, I don’t like the additional, political dimension in larger companies. I wrote about shaping your Vision and Mission and developing a growth model. Building on that I write about operationalizing this working on your company. Yes, it’s “on” and not “in”. If you still work in your company, your company is either not ready for this phase or you are a poor leader who cannot delegate, focus on strategy, and thinks he is better than the rest of the team.

If you have established your growth model, you should communicate about it at all levels in order to align all forces of the company (see the podcast with Gary McGraw about the importance of communication and transparency). There’s also a certain communication rhythm: annual kick-off, quarterly review, and review in day-to-day operations. Determine meaningful goals to each aspect of the different dimensions and track them. The Objectives and Key Results (OKR) framework can be a good tool for this since it connects your goals (“what do you want”) to success (“when have I reached the goal”). It’s also good to have more abstract OKRs for the company and drill them down to each individuals work.

See this example for more context. On our growth path we have decided to enter new territories for extending our global reach. We have identified the different regions and walked through the dimensions of our growth model clarifying what is needed to be successful. This is an iterative process like this:

  • People: who do we need on the ground to manage the operation? Is it with our own people or with a partner? What are costs for these options?
  • Go-to-market: are there cultural differences that need to be considered in Marketing and Sales? How do we get visible in the new region? What are the first target customers?
  • Delivery: how do we deliver? Onsite? Remotely? Through partners? And how do we establish trust in the delivery approach?
  • Cost: what’s the investment needed to get it done?
  • Revenue: what’s the expected revenue (minimum and maximum)?
  • etc.

Drilling down each dimension leads to goals and results. For example, you can define marketing campaigns (example: 3 per quarter) and say that results should be a certain number of marketing collaterals, scheduled Webinars, and attach the expected number of new leads to this. Additional OKRs should be added when assigned to the team doing the job.

This is for sure over-simplified. The overall process needs focus, focus, focus, and your full attention. Don’t give up when things take time and when you see some sort of resistance. Understand the obstacles, remove them, and communicate again. I have used the model for many years and it became a powerful tool understanding the impact of key decisions. Work with the model, communicate, and adjust it whenever needed. And you will see that success is no longer luck, but the result of working systematically on the company.

Towards a comprehensive Growth Model

After starting a business, things change. You realize that the garage days are over and that you need to make a decision – do we want to grow this leading a market? Or do we let it be as it is. As entrepreneur my DNA is set to growth and I like to share what happened to my company after we have shaped vision and mission more clearly.

Early 2017 we had 80 people working for the company. I was one of the leaders always thinking about strategy (vs. reactive things based on the day-to-day business). I was often asked: where do you and your company (which has been the same for many years) want to be in 5 years. With help of a mentor (I will write about the idea of mentoring later) I have developed a multi-dimensional growth model that helped me to further grow the company, look for growth capital, and finally sell it. I will outline the key ideas in the following:

A natural starting point are the financials. You know your year-on-year growth from the past, you know your costs, and based on that data you can project how the future might look like. You can use conservative data (organic growth – we had an average YoY growth of 25% over several years) and more aggressive curves assuming that you can invest in certain areas.

And this leads directly to follow-up questions like driven by bottleneck thinking: what hinders me to further grow the company and what do I need to do closing the bottleneck? If I do that, what would be the next bottleneck? And so on. A second layer is: what would unleash new revenue streams that you don’t have today (new products, new sales territories, etc.) and how do you get there?

I found that besides financial planning (revenue, cost, margin) the following dimensions should be considered: people, go-to-market approach, portfolio, innovation, and delivery. I will write on those topics later.

Such a comprehensive growth model helps you to better understand your company. You will find out that the different dimensions that are interdependent and that changes on one end have an impact on other ends. Understand that and you get into control of your planning and execution. Such a model is also not static but helps you to move forward strategically and adjust it whenever needed. I will talk about working with the model, too.

Mord wegen Kaffee-Entzug

Kaffee gehört für mich seit dem Studium, also Ende der 90er Jahre, zu meinem Leben. Ich konnte nur so viele Vorlesungen überstehen, bei denen sich der Professor wenig Mühe gegeben hat und die daher einfach nur langweilig waren. Später im Beruf war der Kaffee dann ein Begleiter für viele spannende Stunden, wenn wir an der Uni etwas neues erforscht, in der Firma etwas erfunden oder an einem vertrackten Deal gearbeitet haben. Am Morgen gehört der Kaffee zur Aufwachroutine und bei Meetings (mittlerweile per Web-Session) ist er nach wie vor integraler Bestandteil. Am Wochenende gehört ein guter Kaffee zu einem Genussfrühstück. Warum also in aller Welt sollte man daher vom Kaffee ablassen? Ich hab das gemacht und will hier darüber berichten (ja, ich habe es überlebt!).

Kaffee gehört zu den sgt. Genussmitteln. Wir brauchen diese nicht zum überleben, sondern konsumieren sie, weil sie schlicht eins machen: sie schmecken gut und sie sorgen für (kurzfristiges) Glück. Darin liegt auch die Suchtgefahr begründet, je nach Genussmitteln unterschiedlich ausgeprägt. Deswegen habe ich aber nicht auf Kaffee verzichtet, den ich liebe es, Kaffee trinken. Es war vielmehr eine Empfehlung im Rahmen eines 1-wöchigen Heilfastens auf jedwedes Genussmittel zu verzichten. Und ich kann daher bestätigen, dass Kaffee a) süchtig macht und b) der Verzicht zu echten Entzugserscheinungen führen kann. Bei mir waren das vor allem anhaltenden und teilweise heftige Kopfschmerzen, aber auch Ruhelosigkeit, gefolgt von Schlappheit und einer gewissen Reizbarkeit. Das wurde erst nach 2-3 Tagen besser, ich habe es aber mit viel Disziplin geschafft. Immerhin eine Woche lang.

Was hat es mir gebracht? Ich sehe (mindestens) folgende Vorteile:

  • Bewusste Wahrnehmung von Körper und Geist: Du lernst wieder mehr, auf die Signale zu achten und dementsprechend zu handeln.
  • Konzentration: fokussiertes Arbeiten ist durchaus auch ohne Kaffee möglich. Nutze lieber eine Pause, um den Kaffee zu geniessen, anstatt ihn nebenbei literweise in dich rein zu kippen.
  • Natürlicher Flow: ohne Kaffee lernst Du, den Flow Deines Biorhythmus zu folgen. Arbeite im Hoch, ruhe Dich im Tief aus.
  • Besserer Schlaf: bei mir wirkt Kaffee 100% und ich kann nicht einschlafen, wenn ich nach einer bestimmten Uhrzeit noch eine Tasse zu mir nehme. Ohne Kaffee kann ich schlicht besser schlafen und die Batterien aufladen.

Wie geht es denn jetzt weiter?

Für immer auf Kaffee und andere Genussmittel zu verzichten. Dafür bin ich zu sehr Hedonist (ein weiteres Thema für einen weiteren Artikel). Der geplante und kontrollierte Entzug hat mich aber Achtsamkeit (noch ein Thema!) für den Genuss gelehrt: den Genuss bewusst genießen. Ich habe seitdem die Kaffeemenge deutlich reduziert und genieße seither jede Tasse doppelt und dreifach. Das gilt für mich mittlerweile auch für viele andere Genuss- und Lebensmittel. Falls ihr auch mal auf so eine Idee kommt, lasst mich wissen, ob ihr es geschafft habt, ohne einen Mord zu begehen.

Die Kraft der Disziplin

In all den Jahren als Unternehmer, Sportler und Privatmann habe ich beobachtet, dass Disziplin eine Tugend ist, die einem dabei helfen kann, Berge zu versetzen. Für mich ist Disziplin daher ein positiver Begriff. Er bedeutet “das Beherrschen des eigenen Willens, der eigenen Gefühle und Neigungen, um etwas zu erreichen.”

Disziplin ist wichtig, um Ziele zu erreichen. Wenn man erfolgreich sein will, ist ist Disziplin meines Erachtens unabdingbar. Denn Erfolg ist in den seltensten Fällen Glück, sondern das Ergebnis von Beharrlichkeit (nicht vom Weg abkommen), konsequentem Handeln (entscheiden und machen) und Eigenverantwortlichkeit (vs. Schuld sind immer die anderen). Es ist durchaus so, dass man mit Disziplin den Erfolg und damit auch Glück provozieren kann. Ein positiver Kreislauf zur Freiheit und Selbstbestimmung, die durch Disziplin geschaffen wird.

Auf sich selbst angewendet, kommt man von der oft fremdbestimmten Disziplin zur Selbstdisziplin. Wikipedia sagt dazu: “Mehrere Langzeitstudien der letzten Jahrzehnte ergaben, dass das in Tests und Untersuchungen ermittelte Maß der Fähigkeit zur Selbstdisziplin in der Kindheit ein sicheres Indiz war für vielfältigen Erfolg im späteren Erwachsenenleben.” Ich schätze mich schon immer als sehr (selbst)diszipliniert ein und kann das aus meiner Sicht und meinem Werdegang nur bestätigen.

In folgenden Artikeln schreibe ich über meine Erfahrungen mit der Disziplin und wo das hinführen kann. Privat und im Beruf. Beispiele hierfür sind vielfältig:

  • Kaffeeentzug (habe ich gerade im Kontext des nächsten Themas durchgezogen – ich kann schon jetzt sagen, dass das für einen Techie seeeeehr viel Disziplin erfordert).
  • Heilfasten
  • Digitales Fasten
  • Diplomarbeit schreiben (heißt heute Bachelor und Master, nicht wahr)
  • Doktorarbeit
  • Haus bauen
  • Diverse sportliche Ziele, z.B. einen Triathlon finishen
  • 30 Tage Kettlebell Challenge
  • Firma gründen und groß machen

Ich freue mich schon auf die Folgeartikel zu diesem Thema, jetzt geht es aber erstmal raus an die Luft. Denn die Sonne scheint und ich muss das genießen. Wie ist Deine Einstellung zur Disziplin?