Die Kraft der Disziplin

In all den Jahren als Unternehmer, Sportler und Privatmann habe ich beobachtet, dass Disziplin eine Tugend ist, die einem dabei helfen kann, Berge zu versetzen. Für mich ist Disziplin daher ein positiver Begriff. Er bedeutet „das Beherrschen des eigenen Willens, der eigenen Gefühle und Neigungen, um etwas zu erreichen.“

Disziplin ist wichtig, um Ziele zu erreichen. Wenn man erfolgreich sein will, ist ist Disziplin meines Erachtens unabdingbar. Denn Erfolg ist in den seltensten Fällen Glück, sondern das Ergebnis von Beharrlichkeit (nicht vom Weg abkommen), konsequentem Handeln (entscheiden und machen) und Eigenverantwortlichkeit (vs. Schuld sind immer die anderen). Es ist durchaus so, dass man mit Disziplin den Erfolg und damit auch Glück provozieren kann. Ein positiver Kreislauf zur Freiheit und Selbstbestimmung, die durch Disziplin geschaffen wird.

Auf sich selbst angewendet, kommt man von der oft fremdbestimmten Disziplin zur Selbstdisziplin. Wikipedia sagt dazu: “Mehrere Langzeitstudien der letzten Jahrzehnte ergaben, dass das in Tests und Untersuchungen ermittelte Maß der Fähigkeit zur Selbstdisziplin in der Kindheit ein sicheres Indiz war für vielfältigen Erfolg im späteren Erwachsenenleben.” Ich schätze mich schon immer als sehr (selbst)diszipliniert ein und kann das aus meiner Sicht und meinem Werdegang nur bestätigen.

In folgenden Artikeln schreibe ich über meine Erfahrungen mit der Disziplin und wo das hinführen kann. Privat und im Beruf. Beispiele hierfür sind vielfältig:

  • Kaffeeentzug (habe ich gerade im Kontext des nächsten Themas durchgezogen – ich kann schon jetzt sagen, dass das für einen Techie seeeeehr viel Disziplin erfordert).
  • Heilfasten
  • Digitales Fasten
  • Diplomarbeit schreiben (heißt heute Bachelor und Master, nicht wahr)
  • Doktorarbeit
  • Haus bauen
  • Diverse sportliche Ziele, z.B. einen Triathlon finishen
  • 30 Tage Kettlebell Challenge
  • Firma gründen und groß machen

Ich freue mich schon auf die Folgeartikel zu diesem Thema, jetzt geht es aber erstmal raus an die Luft. Denn die Sonne scheint und ich muss das genießen. Wie ist Deine Einstellung zur Disziplin?

Selling Security Insights: “… and your baby is ugly.”

I‘m into software security for more than 2 decades. And I spent a lot of time not only thinking about products in that space but also selling them. And selling security is one of the toughest tasks because we don‘t talk about something that people want badly. Like an iPhone. Or a PlayStation. Or a new car. It’s selling something people think they don’t need it. Because nothing bad has happened so far, right? Over the years I have observed some tactics to turn this point of view around and entering a dialogue. Here are my thoughts ordered from “not a good idea” to “usually works out”.

  • Selling the ugly baby
    Being not secure is nothing you can see. It does not necessarily hurt. Thus, security companies tend to scan the customers IT environment and show them the results. If nothing or only little has been done to protect the assets, there’s typically only one answer: you are doomed. There are hundreds and thousands of issues, the management reporting shows a red flag. From a technical point of view this seems to be brilliant because the scan has revealed the status so effectively. From the customer’s ego point of view it like visiting young parents and telling them that their baby is ugly (I can’t remember when I have heard this metaphor the 1st time, but it works well). And that is something parents don’t like. They love their baby. They have cared for their baby. And it’s ultimately the most beautiful human being on earth. Facing a customer with such a story leads to nothing but rejection. It’s no surprise that the turnover rate from such an initial analysis to offering a solution is a very stony road.
  • You are all idiots
    It’s getting even worse if the consultant executing an initial analysis starts to abuse the customer. They dissect each and every issue and tell the customer how smart they are and how stupid the customer and his team is. They mock them asking how could it be that this and that has not been addressed, even young kids would do this (sure, young kids usually own IT landscapes with dozens / hundreds of apps). It can even happen that such consultants turn customers into ridicule by publishing some findings from an assessment in open forums (“believe it or not, these idiots have implemented Identify & Access Management and think they are secure.”). Nobody likes a know-it-all, nobody likes a smart-ass. Besides that – it doesn’t help the customer at all knowing that everything is shiny red – most of them sort of knew that already.
  • The path to happiness
    If you have data of an initial assessment, use it wisely. In my past life as owner of a security company we have collected 400+ customer assessments and derived a benchmark from that. What we did wrong was to compare bad outcome (from the 400+ scans) with bad outcome: “Hey, we did that in the past many times and your baby is as ugly as any other baby.” It’s much better to take samples from customers that have used the solution for several years and that have made some progress in adding more and more protection for their assets. Make this your reference and benchmark any new assessment against this. If doing so, you are in a position to show the path to happiness: “You are here and others using our solution are there. We are here to help you to improve over time. And by the way – here are 10 quick wins that you can implement in no time. And then we take it from there working on a road map.” In short: you start to sell confidence that bad things will be good, there’s evidence that it works, and there’s a plan how to get there. Better?

Let me know whether you have fallen into traps as mentioned above or whether you have learned how to move on and started to sell happiness. It’s another story to position a first touch meeting making it most successful for both the customer and the solution provider. Another article for another day.

Interne Risiken beim Wachstum verstehen

Das Wachstum einer Firma wird durch externe und interne Risiken bedroht. Über externe Risiken haben wir schon gesprochen, heute geht es um einige typische Risiken, die von innen kommen – also aus der eigenen Organisation. Interne Risiken können oftmals gefährlicher als externe sein, da sie a) wahrscheinlicher und b) unmittelbar schädlich sein können. Die gute Nachricht: es ist definitiv leichter, Maßnahmen zu ergreifen. Hier sind Risiken, die mir in meiner Laufbahn als Firmengründer und Geschäftsführer immer wieder begegnet sind – jedes ist bestimmt einen eigenen Artikel wert, aber hier sind erste Gedanken dazu:

  • Das haben wir schon immer so gemacht
    Wenn ihre Firma wächst, führt das zu Änderungen. Und viele Menschen mögen Änderungen nicht, weil sie ihre Komfortzone verlassen müssen. Änderungen können zu Unsicherheit und letzten Endes zu hohem Widerstand führen. Dem kann man nur entgegnen, in dem man auf verschiedenen Ebenen und regelmäßig kommuniziert, warum die Änderungen notwendig sind, wie das angegangen wird und was (von jedem) getan werden muss.
  • Das geht nicht
    Klingt wie der vorangegangene Punkt, hat aber eine andere Qualität. Gerade in technischen Unternehmen, haben oft die Techniker die Oberhand und urteilen schnell, dass neue Ideen nicht funktionieren können. Es werden zig Gründe gefunden, warum etwas nicht geht. Für kreative Menschen, die die Firma besser machen wollen, kann das frustrierend sein. Ich empfehle hier Regeln einzuführen, dass jeder mindestens 2 Lösungsvorschläge machen muss. Denn es gibt meistens einen Weg, Dinge zum positiven zu wenden. Es macht auch Sinn, mit einer Wunschidee und einer eher bescheidenen Idee in solch ein Brainstorming einzusteigen, damit es bereits eine Basis gibt.
  • Toxische Mitarbeiter
    Ich habe es immer wieder erlebt, dass einige, wenige Mitarbeiter aktiv Stimmung gegen Veränderungen, Kollegen oder sogar Kunden machen. Das passiert subtil in der Kaffeeecke, beim Mittagessen oder sogar außerhalb in der Freizeit. Es ist nichts dagegen zu sagen, wenn Dinge kritisch gesehen werden. Kritik sollte aber immer „in der Kabine“ stattfinden. Und in den Foren, die die Firma zur Verfügung stellt. Ansonsten wird das Klima in der Firma immer mehr „vergiftet“ und immer mehr Leute machen alles, aber kümmern sich nicht mehr um die Ziele der Firma. Es gibt Menschen, die Ihren Lebenszweck darin zu sehen scheinen, für Ärger zu sorgen (anstatt sich eine Firma zu suchen, die zu ihnen besser passt – ich habe das nie verstanden). Wenn man den Rahmen für (konstruktive!) Kritik geschaffen hat und dies trotzdem immer wieder geschieht, hilft nur eins: von toxischen Mitarbeitern sollte man sich schnell und mit allen gebotenen Mitteln trennen.
  • Firmenwerte mit zweierlei Maß anwenden
    Jeder, der klein anfängt, lebt in der Firma erstmal seine eigenen Werte vor. Je mehr Leute ins Team kommen, desto wichtiger wird es, daraus die Werte der Firma abzuleiten, sodass sich jeder damit identifizieren und daran orientieren kann. Das kann leicht vergessen werden, ist aber ein wichtiges Instrument für die meisten Mitarbeiter für das eigene Selbstverständnis im Rahmen der Firma. Es ist aber ein großer Fehler, wenn es zu einer 2-Klassengesellschaft kommt und die Werte unterschiedlich angewendet werden – den dann verliert man – mit Recht – mit der Zeit den Rückhalt im eigenen Haus. Respektvoller Umgang mit Kunden und Mitarbeitern ist ein Wert, den man überall erwarten würde, der aber schnell verloren gehen kann, gerade wenn neue „Manager“ an Bord kommen, die nur auf den eigenen Vorteil aus sind. Ein anderes Beispiel ist, dass gefordert wird, dass jeder der „Owner“ seiner Aufgaben ist, damit aber faktisch allein gelassen wird und somit nur verlieren kann.

Die Reihenfolge entspricht meiner Sicht von „nicht gut“ nach „ganz schlimm“. Wenn Sie mehr kennen – teilen Sie gerne Ihre Erkenntnisse im Kommentarfeld.

Herzlich Willkommen, Herr Murphy!

Das Beitragsbild zu diesem Artikel zeigt eine Kernbohrung aus der Bauphase meines Hauses. Ich will an diesem Beispiel zeigen, dass Dinge schief gehen – also Murphy’s Gesetz zur Anwendung kommt. Ich übertrage das dann auf ein paar einfache Gedanken, die mir geholfen haben, meine Firma zu führen.

Warum ist da ein Loch in dem Bohrkern? Weil Rohre für eine Wohnraumlüftung in der Decke verlegt wurden. Dann wurde der Beton eingebracht. Und es hat sich herausgestellt, dass das Loch für die Fallrohre des Badezimmers nicht ganz gepasst hat, sodass nachgebohrt werden musste. Und dann war es irgendwie klar, dass eins der Rohre schön mittig getroffen wurde. Den Bohrkern habe ich aufgehoben, weil er schön zeigt, warum Dinge im echten Leben schief gehen:

  • Im Plan sah alles gut aus.
  • Die Maurer sind aber anscheinend ein paar Zentimeter davon abgewichen.
  • Die Rohre waren nicht verzeichnet, sodass die Bohrung ein gewisses „Glücksspiel“ waren.
  • Niemand hat vor der Bohrung mit jemand geredet.

Durch Kontrolle der Durchführung, Kommunikation der Akteure und Plananpassung hätte das vermieden werden können. Im Leben eines Unternehmers sind sind die Wechselwirkungen und die Komplexität ungleich höher als bei diesem Bau-Beispiel. Es wird daher nicht möglich sein, alles im Vorfeld bei der Planung zu berücksichtigen. Es ist hier vielmehr wichtig, dass a) alle relevanten Risiken identifiziert werden, b) handhabbare Maßnahmen besprochen werden und c) beides regelmäßig auf den Prüfstand gestellt und bei Bedarf angepasst wird. Der Prozess kann aussehen wie folgt:

  1. Relevante Risiken: als Unternehmer sollte man die Risiken kennen, die den Fortbestand der Firma beeinträchtigen können. Es sind sowohl externe, also auch interne Risiken zu betrachten. Die internen Risiken beleuchte ich in einem weiteren Artikel. Typische externe Risiken sind: globale Krisen, wie die Finanzkrise (es muss nicht immer eine Pandemie sein, die zur Verschiebung von Ausgaben führen), Markteintritt eines Wettbewerbers mit einem besseren Produkt oder Kampfpreisen, misslungene Integration nach einem Firmenkauf und damit verbundene Abwanderung von wichtigen Mitarbeitern.
    Es gibt hier sicher noch mehr und in geeigneter Runde können diese in der Regel auch hinreichend benannt werden. Es kann Sinn machen, eine Person oder ein Team als „Teufel’s Advokat“ zu etablieren, dass die Aufgabe hat, „paranoid“ zu sein. Die Begrenzung auf eine Person oder ein Team ist wichtig, damit sich das Weltuntergangsdenken nicht in der ganzen Firma verbreitet (das ist ein typisches, inneres Risiko).
  2. Fokussierung und Kommunikation: Die Liste der Risiken muss priorisiert werden. Denn es wird kaum möglich sein, alle zu adressieren. Schließlich ist die Hauptaufgabe eines Unternehmens tolle Produkte auf den Markt zu bringen und sich nicht mehr und mehr um Risiken zu kümmern. Es sollte benannt werden, welche Risiken wahrscheinlich sind, welche besonders weh tun würden und was man dagegen mit vertretbaren Mitteln unternehmen kann. Dem Markteintritt eines Wettbewerbers (der unweigerlich erfolgen wird, wenn man erfolgreich ist) kann man beispielsweise durch gute Kundenbeziehungen, eine klare Roadmap, und kontinuierliche Innovation begegnen. Die Risiken sowie die zugehörigen Maßnahmen sollten regelmäßig und in geeigneter Weise kommuniziert werden (das ist wieder ein eigenes Thema).
  3. Prüfen und Anpassen: die Risiken selbst sollen 1-2x im Jahr neu betrachtet werden. Öfter ist m.E. nicht nötig, da man ansonsten den Fokus verliert. Die Maßnahmen selbst sollten öfter betrachtet werden – tun wir genug, um z.B. die Nase vorn zu haben, wie stellen wir das fest (Kennzahlen definieren!) und wo müssen wir nachjustieren.

Wenn dies berücksichtigt wird, kann Herr Murphy sogar zu einem gern gesehenen Gast werden, um sicherzustellen, dass man sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruht und immer weiter voran gehen kann.

Understanding Your Idea: Vision and Mission Statement

When you start and grow a company you are often asked for a Vision / Mission statement. I went through this exercise several times with my team, analysts (like Gartner), my coach, etc. and I believe that understanding your vision is more important than you think for at least the following reasons: understanding why you do things helps you to 1) align you business, 2) explain your offering to prospects, and 3) re-invent your company whenever needed. Ultimately, it helps you to stay in the driver seat (vs. being driven by others).

I have read a lot about how to sharpen your vision / mission statement and can recommend to review 2 ideas from Simon Sinek – this is the best I have seen because it leads to clear and easy to understand messages. That does not mean that it is easy getting there, though.

  • Read the idea of framing a vision by a “Just Cause” that meets the following criteria: 1) for something, 2) inclusive, 3) service oriented, 4) resilient, and 5) idealistic.
  • The “Just Cause” is linked to your mission statement that can be derived following another of Simon’s ideas: the “Golden Circle”. According to Sinek many companies start messaging with the “what” they do, followed by the “how” and the “why”. Since your customers expect an answer to “why are you here?“ It’s good to turn this around in your mission statement and start with the WHY.

This is not a one-time exercise. Share some brains around this approach and get started. And then refine it over time based on feedback and insights that you gain on your way. I will continue to share my experience about a corporate model based on your Vision / Mission statement that helped my to grow my former company over the years.