My 2021 in Review – on Success, Failure, and the big C.

Last year was a special year for me. In summer 2021, I have started this Blog around topics that inspire myself and fill my days: business, fitness, and fun stuff. Since that time I had 15.000 visitors on my Blog and a lot of personal exchange around “my” topics. Thanks to everyone for this joyful experience.

A few thoughts on each focus topic:

  • I consider myself being successful reinventing myself as an advisor for several companies. I was looking for environments where respect, loyalty, and passion are not only words, but core values for growing a business. I really enjoy each of my assignments and I’m particularly happy having executed an M&A market analysis (I have learned a lot around that and will share some thoughts soon) at the end of the year. It’s great to use my own experience for such projects, it’s really big to share insights, and being part of something bigger.
  • The fitness side of my life was more disappointing. Year on year I set some personal goals, but I failed on all of them in 2021 due to an injury. My key lesson of life here was and is: if you cannot reach your goals anymore, adjust them, make alternative plans, and execute on that. That’s how I found new ways (for example working with fitness ropes and digging into Yoga again) to keep a healthy body (as foundation of a healthy mind).
  • The fun stuff side of life was also very rewarding. For example, I made a lot of new contacts just by driving that nice ’66 Mustang cabriolet. You meet all flavors of society at car meetings and that’s another experience that I really like. Everyone shares the same passion for one thing and color of skin, religion, politics, gender, etc. are not important at all.

The biggest on impact on our life is for sure the global pandemic. It has changed every aspect of living on every scale. While I enjoyed business travel so much, that came to a complete hold. I like to go to public music events, that came to a complete hold. I like to meet friends personally, that was at least much more difficult. And I have talked a lot about that also before/during/after my business sessions – mostly on Video these days. I know that the pandemic can bring individuals down and make them depressive. We don’t hear and read a lot about that. Even more importantly, I’m grateful for everything that I can give and that I receive on my mission of life.

Have a great and peaceful 2022.

Old School Calisthenics. Oder: “Trainieren wie im Knast”

Ich habe schon etwas allgemeiner über funktionales Training sowie über meinen Einstieg ins Training mit dem eigenen Körpergewicht geschrieben. Wie bereits erwähnt, bin ich immer wieder auf der Suche nach neuen Impulsen, um Abwechslung in mein Krafttraining zu bringen. Dabei bin ich über das Buch Trainieren wie im Knast von Paul Wade gestolpert.

Den Titel fand ich erstmal ein wenig albern, weil man sofort an Hofgang denkt, bei dem verrostete Gewichte gestemmt werden – so wie man es aus US Filmen und Serien kennt. Aber ich habe schnell gemerkt, dass es hier um mehr geht. Zwei Aspekte gefallen mir an dem Buch besonders: 1) die Reduktion auf ein Minimum an Übungen und 2) die schrittweise Steigerung der Belastung innerhalb einer Übung. Beides ergibt sich daraus, dass ein Häftling in seiner Zelle nichts außer seinem Körper hat und daher minimalistisch trainieren muss (wenn er das denn will). Das lässt sich natürlich auch auf das eigene Training übertragen, wenn ohne viel Aufwand an Material und Platz Muskeln aufgebaut werden sollen. Darauf gehe ich kurz ein.

  1. Mit 6 Grundübungen kann Kraft für den ganzen Körper aufgebaut werden. Mehr ist wirklich kaum nötig und es macht mir immer Spaß, diesen Ansatz ein paar Wochen in mein Training zu integrieren. Die Übungen selbst kennt jeder, u.a. das ist auch das tolle daran.
    1. Liegestütz: Brust und Trizeps
    2. Kniebeuge: Oberschenkel (Achtung: bei Kniebeugen kann viel falsch gemacht werden, da musste ich auf die harte Tour auch viel dazu lernen)
    3. Klimmzug: oberer Rücken
    4. Beinheben: Bauch
    5. Brücke: Wirbelsäulenmuskulatur
    6. Handstand-Liegestütz: Schultern

Wie üblich werden bei funktionalen Übungen auch immer andere Körperpartien mit trainiert. Es sind allerdings auch (mindestens) zwei Übungen dabei, für die man Hilfsmittel benötigt (Klimmzug) oder die nicht ganz so einfach sind (Handstand). Der Klimmzug ist eine spannende Übung – wenn nicht mal 1 Klimmzug möglich ist, ist man entweder zu schwach oder zu schwer. Oder im Zweifelsfall beides. Aber auch da hilft das Buch mit dem Ansatz der Steigerung von einfach zu maximal hart.

  1. Paul Wade geht pro Übung ausführlich auf die Durchführung ein. Und bringt das spannende Konzept der 10 Schritte für jede Übung ins Spiel. Schritt 1 ist die leichteste Ausführung, bei einer Liegestütz z.B. eine Liegestütze stehend an die Wand. Immer, wenn man das Trainingsziel für eine Übung erreicht hat, geht es zum nächsten Schritt, bis man den Gipfel erreicht hat. Bei einer Liegestütz ist das ein einarmiger (!) Liegestütz. Das ist dann wirklich unglaublich hart, aber selbst Schritt 6 oder 7 ist schon top und auch realistisch für jedermann machbar. Beim Klimmzug ist Schritt 1 ein senkrechter Zug. Dabei stellt man sich z.B. nah an einen Türrahmen, hält sich dort fest, streckt langsam die Arme aus und zieht sich wieder zurück. Das ist ein Schritt, den wirklich jeder gehen kann. Den Master Step (Schritt 10), der einarmige Klimmzug, sicherlich nur die wenigsten.

Fazit: Ich finde das Buch sehr gut, es ist einfach geschrieben und beruht auf praktischen Erfahrungen. (Pseudo)Wissenschaft wird außen vor gelassen. Gut ist auch, dass sofort losgelegt werden kann. Ich würde mir das Buch wieder kaufen und kann es empfehlen.

Für Klimmzüge habe ich mir übrigens eine Schiene besorgt, an der ich z.B. eine Stange befestigen kann, die nach den Übungen wieder leicht abgehängt oder aus dem Weg geschoben werden kann. Hier gibt es sicher auch andere Lösungen mit weniger Installationsaufwand (falls man doch eher in einer Zelle sitzt?).

Blackout. Zurück in die Natur.

Gestern hatte ich eins der vielen Online-Meetings. Eine meiner Netzwerkomponenten hat ein Update eingespielt und auf einmal ging nichts mehr. Ich hab mich erstmal sehr geärgert, aber es war ein Zufall: offenbar ist in ganz Südhessen das Internet für mehrere Stunden ausgefallen. Es dauert dann auch ein bisschen, bis man das rausgefunden hat – bis in den Sozialen Medien, im Messenger, etc. immer mehr Nachrichten eintrudeln, dass nichts mehr geht: irgendwie ein Blackout und offenbar was größeres.

Aber so ist es ja nicht, dass nichts mehr geht. Ja, man kann keine Mails mehr bearbeiten und die Video-Calls gehen auch nicht mehr richtig. Aber anstatt sich zu ärgern, habe ich mir mein Rad (ein Stevens Sonora 2.0 mit Shimano Di2 – darüber schreibe ich auch mal) geschnappt und bin auf den Berg gefahren. Das Wetter war wechselhaft, aber auch das war nicht schlimm. Gibt ja Regenjacken.

Es war ein tolles Erlebnis, spontan ein paar Stunden draußen zu sein und die Natur zu erleben. Die Welt ist nicht untergegangen, weil ich in ein paar Meetings nicht dabei war. Und die aufgelaufene Arbeit habe ich dann einfach Abends nachgeholt. Ich weiß, dass das nicht in jedem Fall geht, aber wenn – nutzt die Gelegenheit zum “Digital Detox” und geht raus wann immer möglich. Es ist toll da draußen.

519 Höhenmeter – kein Mensch unterwegs. Herrlich.

Mord wegen Kaffee-Entzug

Kaffee gehört für mich seit dem Studium, also Ende der 90er Jahre, zu meinem Leben. Ich konnte nur so viele Vorlesungen überstehen, bei denen sich der Professor wenig Mühe gegeben hat und die daher einfach nur langweilig waren. Später im Beruf war der Kaffee dann ein Begleiter für viele spannende Stunden, wenn wir an der Uni etwas neues erforscht, in der Firma etwas erfunden oder an einem vertrackten Deal gearbeitet haben. Am Morgen gehört der Kaffee zur Aufwachroutine und bei Meetings (mittlerweile per Web-Session) ist er nach wie vor integraler Bestandteil. Am Wochenende gehört ein guter Kaffee zu einem Genussfrühstück. Warum also in aller Welt sollte man daher vom Kaffee ablassen? Ich hab das gemacht und will hier darüber berichten (ja, ich habe es überlebt!).

Kaffee gehört zu den sgt. Genussmitteln. Wir brauchen diese nicht zum überleben, sondern konsumieren sie, weil sie schlicht eins machen: sie schmecken gut und sie sorgen für (kurzfristiges) Glück. Darin liegt auch die Suchtgefahr begründet, je nach Genussmitteln unterschiedlich ausgeprägt. Deswegen habe ich aber nicht auf Kaffee verzichtet, den ich liebe es, Kaffee trinken. Es war vielmehr eine Empfehlung im Rahmen eines 1-wöchigen Heilfastens auf jedwedes Genussmittel zu verzichten. Und ich kann daher bestätigen, dass Kaffee a) süchtig macht und b) der Verzicht zu echten Entzugserscheinungen führen kann. Bei mir waren das vor allem anhaltenden und teilweise heftige Kopfschmerzen, aber auch Ruhelosigkeit, gefolgt von Schlappheit und einer gewissen Reizbarkeit. Das wurde erst nach 2-3 Tagen besser, ich habe es aber mit viel Disziplin geschafft. Immerhin eine Woche lang.

Was hat es mir gebracht? Ich sehe (mindestens) folgende Vorteile:

  • Bewusste Wahrnehmung von Körper und Geist: Du lernst wieder mehr, auf die Signale zu achten und dementsprechend zu handeln.
  • Konzentration: fokussiertes Arbeiten ist durchaus auch ohne Kaffee möglich. Nutze lieber eine Pause, um den Kaffee zu geniessen, anstatt ihn nebenbei literweise in dich rein zu kippen.
  • Natürlicher Flow: ohne Kaffee lernst Du, den Flow Deines Biorhythmus zu folgen. Arbeite im Hoch, ruhe Dich im Tief aus.
  • Besserer Schlaf: bei mir wirkt Kaffee 100% und ich kann nicht einschlafen, wenn ich nach einer bestimmten Uhrzeit noch eine Tasse zu mir nehme. Ohne Kaffee kann ich schlicht besser schlafen und die Batterien aufladen.

Wie geht es denn jetzt weiter?

Für immer auf Kaffee und andere Genussmittel zu verzichten. Dafür bin ich zu sehr Hedonist (ein weiteres Thema für einen weiteren Artikel). Der geplante und kontrollierte Entzug hat mich aber Achtsamkeit (noch ein Thema!) für den Genuss gelehrt: den Genuss bewusst genießen. Ich habe seitdem die Kaffeemenge deutlich reduziert und genieße seither jede Tasse doppelt und dreifach. Das gilt für mich mittlerweile auch für viele andere Genuss- und Lebensmittel. Falls ihr auch mal auf so eine Idee kommt, lasst mich wissen, ob ihr es geschafft habt, ohne einen Mord zu begehen.

Die Kraft der Disziplin

In all den Jahren als Unternehmer, Sportler und Privatmann habe ich beobachtet, dass Disziplin eine Tugend ist, die einem dabei helfen kann, Berge zu versetzen. Für mich ist Disziplin daher ein positiver Begriff. Er bedeutet “das Beherrschen des eigenen Willens, der eigenen Gefühle und Neigungen, um etwas zu erreichen.”

Disziplin ist wichtig, um Ziele zu erreichen. Wenn man erfolgreich sein will, ist ist Disziplin meines Erachtens unabdingbar. Denn Erfolg ist in den seltensten Fällen Glück, sondern das Ergebnis von Beharrlichkeit (nicht vom Weg abkommen), konsequentem Handeln (entscheiden und machen) und Eigenverantwortlichkeit (vs. Schuld sind immer die anderen). Es ist durchaus so, dass man mit Disziplin den Erfolg und damit auch Glück provozieren kann. Ein positiver Kreislauf zur Freiheit und Selbstbestimmung, die durch Disziplin geschaffen wird.

Auf sich selbst angewendet, kommt man von der oft fremdbestimmten Disziplin zur Selbstdisziplin. Wikipedia sagt dazu: “Mehrere Langzeitstudien der letzten Jahrzehnte ergaben, dass das in Tests und Untersuchungen ermittelte Maß der Fähigkeit zur Selbstdisziplin in der Kindheit ein sicheres Indiz war für vielfältigen Erfolg im späteren Erwachsenenleben.” Ich schätze mich schon immer als sehr (selbst)diszipliniert ein und kann das aus meiner Sicht und meinem Werdegang nur bestätigen.

In folgenden Artikeln schreibe ich über meine Erfahrungen mit der Disziplin und wo das hinführen kann. Privat und im Beruf. Beispiele hierfür sind vielfältig:

  • Kaffeeentzug (habe ich gerade im Kontext des nächsten Themas durchgezogen – ich kann schon jetzt sagen, dass das für einen Techie seeeeehr viel Disziplin erfordert).
  • Heilfasten
  • Digitales Fasten
  • Diplomarbeit schreiben (heißt heute Bachelor und Master, nicht wahr)
  • Doktorarbeit
  • Haus bauen
  • Diverse sportliche Ziele, z.B. einen Triathlon finishen
  • 30 Tage Kettlebell Challenge
  • Firma gründen und groß machen

Ich freue mich schon auf die Folgeartikel zu diesem Thema, jetzt geht es aber erstmal raus an die Luft. Denn die Sonne scheint und ich muss das genießen. Wie ist Deine Einstellung zur Disziplin?

Trainieren mit dem eigenen Körpergewicht

Nachdem ich einige Studios ausprobiert hatte (Kieser Training, Venice Beach, etc.), bin ich über den Trend des “Bodyweight Training” gestolpert. Ich bin dann jemand, der sich zu neuen Themen gerne schlau macht und habe mir von Mark Lauren das Buch Fit ohne Geräte besorgt. Der größte Vorteil, den ich bei dieser Trainingsform sehe, ist dass man a) keine Anreisezeit hat (es geht überall – zuhause, im Hotel, draußen, usw.) und man braucht b) kein Equipment außer vielleicht einer Trainingsmatte. Das Werk selbst scheint mir ein Meilenstein der Bodyweight Bewegung zu sein. Der Autor war ehemaliger Soldat und Ausbilder, aber das sollte einen nicht abschrecken. Die Übungen sind für jeden möglich – schließlich trainiert man ja mit dem eigenen Körper.

Und das ist eben der große Unterschied zum Trainieren im Studio. Klassisches Beispiel ist ein Liegestütz, bei dem Brustmuskeln, Trizeps, Schultern und Rumpf trainiert werden. Im Studio würde ich das mit bestimmten Maschinen oder Hanteln machen, um die Muskelgruppe Brust oder Trizeps gezielt und meist isoliert zu trainieren. Mit der Gefahr, dass man sich aufgrund zu hoher Gewichte verletzt – muskulär oder noch schlimmer an den Gelenken, Sehnen, etc. Beim Training mit dem eigenen Körper wird das vermieden, wenn man Schritt für Schritt vorgeht und die Belastung langsam steigert. Denn das geht auch mit dem eigenen Körper. So fangen Einsteiger beispielsweise aufrecht stehende mit Liegestützen “an die Wand” an, gehen zu Liegestützen auf den Knien und dann zu den “normalen” Liegestütz über. Diese kann man dann steigern, indem man die Hände enger zusammen lässt, die Beine auf eine Bank legt, usw. Ich gestehe, dass ich noch nie zuvor so viele Varianten der guten, alten Liegestütz (die wir als Kinder und Jugendliche immer im Schwimmtraining zwischendurch als Disziplinarmaßnahme machen mussten) gesehen habe. Und so geht das in dem Buch weiter für alle möglichen Muskelgruppen. Durch den funktionalen Ansatz wird einseitiges Training vermieden, da immer mehrere Muskelgruppen gestärkt werden.

Die einzelnen Übungen werden immer mit Bildern und einem begleitenden Text auf über 100 Seiten beschrieben – das macht etwas mehr als die Hälfte des Buchs aus. In der neuen Ausgabe sind die laut Rezensionen auch viel zeitgemäßer dargestellt und noch besser beschrieben als zuvor. Die Übungen allein sind aber nur dann etwas wert, wenn sie sinnvoll kombiniert werden. Daher folgen auf die Übungen verschiedene, mehrwöchige Programme, die einen progressiven Muskelaufbau gewährleisten – wenn man sich durchbeißt. Unterteilt sind sie in First Class (Anfänger), Master Class (Fortgeschrittene) und Chief Class (extrem Fortgeschrittene). Zur richtigen Einordnung ist ein Selbsttest dabei. So sollte man als Anfänger z.B. 10 Liegestütze schaffen, als Fortgeschrittener 8 einarmige Liegestütz pro Seite (Hand auf mittelhoher Fläche abgesetzt) und als extrem Fortgeschrittener 8 “normale” einarmige Liegestütz. Dabei wird schnell klar, dass die meisten als Anfänger in so ein Programm gehen – und das macht durchaus auch Sinn. Wenn man dabei bleibt, merkt man schnell, wie die Kraft zunimmt und wie man sich den anspruchsvolleren Übungen zuwenden kann.

Am Schluss etwas zum Anfang des Buchs. Auf den ersten 50 Seiten stellt sich Mark Lauren vor, führt das Thema Bodyweight Training ein, spricht über Fitness, Ernährung, Motivation, usw. Es lohnt sich meines Erachtens schon, das wenigstens zu überfliegen. Es sind aber auch Abschnitte dabei, die ich nach dem Anlesen direkt ignoriert habe – insbesondere zum Thema Ernährung rate ich eher, Werke eines Ernährungsprofis zu Rate zu ziehen.

Den Abschnitt zur Motivation finde ich am wichtigsten, auch, da dort über die Ausreden gesprochen wird, die einem so einfallen, um ein Training sausen zu lassen. Disziplin auf lange Zeit ist und bleibt bei diesem und jedem anderen Training der Schlüssel zum Erfolg. Wem das allein zu schwer fällt, sollte sich einen Trainingspartner suchen, diese Art des Trainings eignet sich Lockdown-konform auch prima für eine Video-Call Session.

Ich würde das Buch wieder kaufen und es hat mir wertvolle Impulse für die Art des Trainierens und der dauerhaften Motivation gegeben. Es war für mich ein Wendepunkt hin zum funktionalen Training, das ich bis zum heutigen Tag in der ein oder anderen Form ausübe. Man muss hier wie immer Leben mit Verstand an die Sache rangehen. Welche Übungen passen für mich? Welche nicht? Es gibt durchaus einige, die ich schlicht so nicht durchführen konnte und durch Alternativen ersetzen musste.

Und hier meine Anregung als Test, um hier und jetzt anzufangen: wie viele Liegestütz schaffen Sie auf Anhieb? 1? 5? 10? Ich freue mich auf ein Feedback. Es gibt begleitend zum Buch auch eine App, über die werde ich noch gesondert berichten.

Funktionales Training

Die meisten Menschen bewegen sich zu wenig, was zwangsläufig zu Fehlstellungen und Schmerzen führt. In Zeiten von Home Office kann das sogar noch schlimmer werden. Selbst wenn man Sport macht und beispielsweise radfährt oder joggt, kann es zu Problemen kommen, wenn die Körperstabilität fehlt. Krafttraining ist daher aus meiner Sicht essentiell. Ziel sollte es sein, den Körper so stabil zu bekommen, dass man sich dauerhaft schmerzfrei bewegen kann. Zudem hilft eine gute Muskulatur dabei, mehr Kalorien zu verbrennen und damit das Gewicht leichter zu kontrollieren. Ich habe in Studios trainiert (Kieser oder Venice Beach), bin aber dann irgendwann über funktionales Training gestolpert1.

Beim Training mit Geräten werden Muskeln gezielt und auch isoliert trainiert werden. Man geht an den Latzug, um den Latissimus zu trainieren. Man geht an die Beinpresse, um den Oberschenkelmuskel und den großen Gesäßmuskel zu trainieren. Usw. Vielen Menschen genügt das auch, weil sie auf wohlgeformte und ausgeprägte Muskeln Wert legen. Das wird aber nicht dabei helfen, den Körper ganzheitlich stabil zu bekommen.

Das ist beim funktionalen Training anders. Die Idee ist hier, Kraft durch das eigene Körpergewicht oder geeignete Hilfsmittel in Bewegungsabläufen aufzubauen, die natürlichen oder sportartspezifischen Bewegungen nahe kommen. In den Übungen werden mehrere Muskelgruppen und Gelenke einbezogen. Betrachtet habe ich hier bisher:

Ich wechsle immer zwischen diesen Trainingsansätzen oder mische sie – einerseits, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Andererseits, um immer wieder für andere Muskelreize zu sorgen (die langweilen sich sonst auch und der Trainingseffekt stagniert).

1 Michael Boyle: Functional Training. ISBN-10 : 3742301489, 2017

Classic Studio Experience: Kieser Training

Wenn man erkannt hat, dass Training wichtig ist und zur Tat schreiten will, muss eine Entscheidung getroffen werden, wie das von statten gehen soll. Allein trainieren? Mit Hanteln oder Bändern oder??? Oder ins Studio gehen? Ich habe mich seinerzeit erstmal für ein Studio entschieden – und bei Kieser Training einen Vertrag unterschrieben.

Die Gründe dafür lagen im Kieser Konzept, das m.E. auf den puren Zweck reduziert ist: nämlich das Training. Es gibt dort keine Radio-Berieselung, keine Bar, keine Sauna, usw. Ich mag das so, da ich in der Hinsicht sehr fokussiert bin und keine Ablenkung möchte. Zudem gehe ich zum Training, um … zu trainieren. Nicht mehr, nicht weniger.

Einen weiteren Vorteil sehe ich in der Herangehensweise und der dahinter liegenden Idee, die wesentlichen Muskelgruppen effektiv zu trainieren. Ziel ist der gesunde Körper, ohne Rückenschmerzen, usw. Dazu wird ein individueller Plan erstellt, mit der die Muskeln und die Gegenspieler systematisch trainiert werden. Da meistens die Gegenspieler unterentwickelt sind, stabilisiert das den Körper bereits nach kurzer Zeit. Apropos Zeit: ein Training lässt sich in ca. 30 Minuten durchziehen – das reicht, um alle Muskelgruppen zu belasten und da diese bis zur Erschöpfung belastet werden, ist man auch im positiven Sinne komplett bedient. Es ist auch vorgesehen, über Messungen immer wieder zu prüfen, wie symmetrisch der Muskelaufbau ist und wo es ggf. noch Defizite gibt. Schließlich ist es möglich, mit seinem Studioausweis in jedem Kieserstudio zu trainieren – habe ich mehrfach getestet und es geht einwandfrei. Die Trainingspläne aus dem “Heimstudio” können dann sogar ins Gaststudio übertragen werden.

Mein Fazit: ich sehe im Kieser Ansatz viele Vorteile wie oben geschildert. Nachteilig ist vielleicht, dass die Pläne nach einer gewissen Zeit eintönig werden, aber da muss man dann auf das Personal ansprechen und ggf. mal die Maschinen wechseln. Kieser ist zudem keine günstige Form des Trainings, aber wer wie ich ein effizientes Konzept ohne Schnickschnack mag, wird das gerne zahlen. Aus diesem Grund kann ich die Frage, ob ich das wieder machen würde, mit einem klaren Ja beantworten.

Später war ich dann noch im Venice Beach, darüber schreibe ich noch. Und habe aber dann das funktionale Training für mich entdeckt – das mache ich bis heute mit Erfolg und viel Spaß.

Von 130 auf 79

Eine gute Freundin hatte nach der Geburt ihrer Kinder und diverser Lebensumstände 130 Kilo auf der Waage bei einer Körpergröße von 1.71. Früher hat sie viel Sport gemacht, aber seit vielen Jahren dann gar nichts mehr. Als wir uns kennen lernten, war sie durch viel Fleißarbeit im Fitnessstudio auf ca. 100 Kilo runter. Und da ist es dann stagniert. Einer der Gründe ist sicherlich, dass Radfahren im Studio mit das langweiligste ist, was man sich vorstellen kann. Ein anderer Grund ist, dass man sich die Ernährung und den Sport genauer ansehen sollte.

Bei der Ernährung habe ich klar gesehen, dass es ein Streben nach (vermeintlich) gutem Essen gab. Beispielsweise Müsli zum Frühstück. Aber dann eben auch zwei Teller voll. Ich habe es nicht ohne weiteres geschafft, sie davon abzubringen, dass sie das “braucht”. Wir haben ihr dann eine App zum Eintragen und analysieren der Mahlzeiten installiert und das war ein echtes Aha-Erlebnis. Man muss natürlich vorsichtig sein, sich von solchen Apps nicht versklaven zu lassen. Essen ist und bleibt schließlich auch ein Genuss! Aber zu sehen, wo man genug hat und wo noch was fehlt – dafür sind sie gut geeignet.

Beim Thema Sport haben wir ganz klein angefangen. Mit Joggen. Da hieß es erst “kann ich nicht” oder “hab ich noch nie gemacht”. Aber dann haben wir einfach mal angefangen. Ich bin langsam mitgelaufen, erstmal nur 1 km mit Pausen. Das hat ihr weh getan in vielerlei Hinsicht – es gab Blasen an den Füßen und den ersten Muskelkater! Aber: sie hat es geschafft und Blut geleckt. Mit der Zeit waren wir dann bei 10km (!). Und das bei einem sehr annehmbaren Schnitt von 6:30 min/km. Wir sind jetzt im “gib mir mehr” Modus.

Die Ausdauer haben wir ergänzt mit Eigengewichtsübungen. Und wir hatten und haben bis zum heutigen Tag immer wieder das Thema, das Wunschgewicht (heute sage und schreibe 79 kg) zu halten. Denn dass man ein Zielgewicht hält, ist ungleich schwieriger als das Abnehmen an sich. Themen für die nächsten Artikel …

Going off the Rails on a Crazy Train

Allright now, wie Ozzy immer so schön sagt. Lasst uns loslegen … wenn die Lebensuhr über die 40 geht, wird Sport aus meiner Sicht immer wichtiger. Und Sport muss anders sein als früher.

Warum wichtig? Ich war schon seit meiner Kindheit immer sportlich, mal mehr, mal weniger (Studium, neuer Job, etc.) und habe mich dabei immer gut gefühlt. Denn darum geht es: ein gesunder Geist braucht einen gesunden Körper. Es gibt natürlich auch Leute, die sich noch nie oder schon lang nicht mehr bewegt haben, aber die Notwendigkeit erkannt haben, dazu habe ich hier ein paar Gedanken aufgeschrieben. Und dann gibt es die, die sich noch nie bewegt haben und das auch nicht vorhaben – über die schreibe ich nicht.

Warum anders? Ich weiß nicht genau, wann es angefangen hat, aber irgendwann so um die Mitte 30 habe ich festgestellt, dass es nicht mehr so einfach ist, mit dem bisherigen Pensum seine Figur zu halten. Ich habe in der Zeit deutlich zugelegt und es hat mir nicht gefallen – weder optisch, noch was das Wohlbefinden angeht. Und dann habe ich mich auf die Suche nach Optionen gemacht, die ich in weiteren Beiträgen thematisieren werde. Es geht primär darum, Kraft, Ausdauer und Ernährung in der richtigen Weise zu kombinieren, aber auch zu variieren. Letzteres halte ich für sehr wichtig, da ich eine gewisse Abwechslung sowohl für den Kopf als auch für den Körper essenziell finde.  

Selbst Ozzy (muss man nicht mögen, ist aber eins meiner musikalischen Idole) macht immer mal wieder Sport und hat es erstaunlicherweise geschafft, im Verhältnis zu seinem Lebensstil weiterhin auf zwei Beinen durch die Welt zu stolpern! All aboard?