Bei meinem aktuellen Bauprojekt hatte ich einige Anforderungen (mehr dazu in weiteren Artikeln), u.a. auch, dass ich das Haus “smart” machen wollte. Da es sich weitgehend um einen Neubau handelte, viel meine Wahl auf draht-gebundene KNX Technik. Sowohl für meinen Architekten als auch den Elektriker war das komplett fremdartig, sodass ich erstmal nach einem fachkundigen Ersatz für die Verlegung der Strippen gesucht habe. Neben den KNX Leitungen war auch die Netzwerkverkabelung ein Thema, aber das ist auch eine weitere Geschichte.
Ich habe mich auf der Light + Building nach Lösungen umgesehen und mir erschien der Hager Easy Ansatz als zielführend. Warum? Man sagte mir, dass ein Upgrade auf “natives” KNX möglich sei und dass es zudem eine IOT Integration gäbe. Mit der Info wurde dann der Bus im Haus aufgebaut, die Aktoren und Sensoren und Schalter geordert sowie die Schalter bestellt. Mit der Easy Lösung (Konfigurationsserver TJA665) werden dann recht komfortabel die Elemente identifiziert und virtuell miteinander verkabelt. Das ging recht zügig und wurde dann mit dem Domovea Server (TJA450) auf einem Hager Display dargestellt. Mit dem IOT Controller (TJA560) konnten darüber hinaus auch HUE Komponenten integriert werden.
Soweit, so gut. Dann kam für mich aber die große Ernüchterung. So ganz flexibel wie gedacht, ist es leider nicht, da sich non-Easy-Elemente nicht ohne weiteres integrieren lassen (z.B. Klimageräte. Heizung und Wohnraumlüftung). Hager hat zudem – gerade nachdem ich fertig war – eine neue Domovea Serie angekündigt. Und damit wurde dann auch jede Weiterentwicklung des Visualisierungsservers und des IOT Controllers eingestellt.
Damit kam für mich dann schnell die Entscheidung, den Umzug auf “natives” KNX zeitlich vorzuziehen (nach gerade mal 6 Monaten) und nach einer generischen Smarthome Platform zu suchen. Der KNX Umzug ging nach Beschaffung der ETS Softwarelizenz relativ gut, ich habe mir dazu extra einen Online Kurs besorgt, den ich auch noch gesondert beschreiben werde. Als Platform habe ich ioBroker, OpenHAB und Home Assistant untersucht und mich aus verschiedenen Gründen für Home Assistant entschieden.
Mein Fazit: die Entscheidung für KNX war für mich richtig, das würde ich wieder so machen. Die Entscheidung für Hager Easy war nur bedingt richtig, da es für mich a) zu beschränkt war und b) mir die Upgrade bzw. Wechsel-Politik (es gab wohl keine) alles andere als gefallen hat. Ich empfehle, gleich per ETS zu planen und umzusetzen, da man so aus der kompletten Bandbreite der KNX Anbieter schöpfen und das System gut erweitern kann.
P.S.: Mein Elektriker setzt in der Zwischenzeit auch nicht mehr auf Easy, nachdem er gesehen hat, dass die ETS Programmierung nicht sooo wild ist, wenn man sich mit der Materie gewissenhaft auseinandersetzt. Es erfordert natürlich mehr Planung im Vorfeld, aber genau das zahlt sich dann auf lange Sicht auch aus.